Patientenratgeber für spezielle Krebsarten

Mit Patientenleitlinien haben Erkrankte und Angehörige, die sich genauer über eine bestimmte Krebsart informieren möchten, einen umfassenden Ratgeber an der Hand.

Arzt zeigt dem Patienten Patientenleitlinien auf dem LaptopLeitlinien sind von medizinischen Fachgesellschaften erstellte Entscheidungs- und Orientierungshilfen zur Diagnostik und Therapie für Ärzte im Behandlungsalltag. Patientenleitlinien übersetzen diese für Betroffene auf verständliche Weise. Sie helfen, die Situation nach der Diagnose besser einzuschätzen. Der Betroffene erfährt, wie der Krebs entsteht, wie er festgestellt und wie er in verschiedenen Stadien behandelt werden kann. Dabei sind die Empfehlungen so weit wie möglich evidenzbasiert, das heißt sie beruhen auf dem besten derzeit verfügbaren Wissen. Patienten und Angehörigen werden Tipps zum Umgang mit der Krankheit im Alltag gegeben und es wird auf weitere Beratungs- und Hilfsangebote verwiesen. Patientenleitlinien unterstützen die Betroffenen auch dabei, gemeinsam mit dem Arzt eine Entscheidung über die anstehende Behandlung zu treffen. Die Leitlinien sind Empfehlungen und keine Zwangsvorgabe. Der Arzt hat auf die individuelle Krankengeschichte, die Vorstellungen und Wünsche des Patienten einzugehen und gegebenenfalls von der Leitlinie abzuweichen.

Von Bauchspeicheldrüsenkrebs bis Speiseröhrenkrebs

Speziell für die verschiedenen Krebserkrankungen stehen Patienten und Angehörigen umfangreiche Informationen aus dem Leitlinienprogramm Onkologie der Deutschen Krebshilfe kostenlos zur Verfügung. Hier finden Interessierte 18 Patientenleitlinien von Bauchspeicheldrüsen- bis Speiseröhrenkrebs. Zur Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse erfährt der Leser zum Beispiel, dass in einem frühen Stadium nur selten Beschwerden auftreten, weshalb die Krankheit oft erst spät erkannt wird. Bei fortgeschrittenen Krebs können Beschwerden wie Hautjucken, Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust oder Druckgefühl im Oberbauch, Gelbfärbung der Haut und der weißen Augenhaut auftreten. Die Diagnose kann per Ultraschalluntersuchung des Oberbauches (Sonographie), der Ultraschalluntersuchung „von innen“ (Endosonographie), der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) in Verbindung mit einer Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) gestellt werden.

Arzt am MRT-Gerät
Eine Operation ist die einzige Möglichkeit, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu heilen, so der Ratgeber. Dabei wird je nach Lage und Ausdehnung des Tumors die Bauchspeicheldrüse teilweise oder vollständig entfernt. Sind angrenzende Organe (Zwölffingerdarm, Gallenblase, Milz) bereits befallen, werden sie teilweise mit entfernt. Eine unterstützendende Chemotherapie hat zum Ziel, die Heilungschancen zu verbessern.

Umfangreiches Wissen für Betroffene

Die Webseite des Leitlinienprogramms Onkologie bietet mit seinen Informationsbroschüren zu diversen Krebserkrankungen ein sehr umfangreiches Wissen für Betroffene. Die Broschüren können online abgerufen oder als Ausdruck bestellt werden. Weitere Informationen zu Krebs für Patienten auch in verschiedenen Sprachen finden Interessierte auf dem Online-Portal der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Einen schnellen Überblick über Krebsleiden, Diagnosestellungen und Therapieverfahren geben Kurzinformationen zu den verschiedenen Erkrankungen. Die Kurzinformationen „Prostatakrebs im Frühen Stadium: Verdacht auf Prostatakrebs – und nun?“ und „Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium: Leben mit Prostatakrebs“ sind gerade aktualisiert erschienen. Auf der Webseite Onkopedia der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) erhält der bereits eingelesene Patient weitere Informationen und Therapieoptionen.

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