Glossar: Begriffe, Akteure und Abkürzungen aus dem Gesundheitswesen

Deutschland verfügt im europäischen und internationalen Vergleich über ein hervorragendes, aber komplexes Gesundheitssystem. Nicht immer sind Begriffe und Bestimmungen sofort für Patientinnen und Patienten verständlich. Dieses Glossar bietet einen Überblick über die wichtigsten Begriffe und Akteure unseres Gesundheitssystems.

Die Telematikinfrastruktur ist ein sicheres, vom Internet getrenntes elektronisches Gesundheitsnetz, das die IT-Systeme aus Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Krankenkassen miteinander verbindet. So soll ein systemübergreifender Austausch von Informationen ermöglicht werden. Ihr Kernelement ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Gesundheitsdaten wie Befunde oder Röntgenbilder, die für die Behandlung benötigt werden, können in Zukunft sicher und schnell elektronisch zur Verfügung gestellt werden, vorausgesetzt der Patient wünscht dies. Die gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) koordiniert die Entwicklung der Telematikinfrastruktur und die Einführung der eGK.

Telemedizin ermöglicht es, mit audiovisuellen Kommunikationstechnologien trotz räumlicher Trennung Diagnostik, Konsultation und medizinische Notfalldienste anzubieten. In Zukunft kann Telemedizin vor allem für den ländlichen Raum ein Bestandteil der medizinischen Versorgung werden.

Beim Telemonitoring werden Vitaldaten wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Gewicht von Sensoren erfasst und telemetrisch, also kabellos, an den behandelnden Arzt oder ein telemedizinisches Zentrum weitergeleitet.

Wenn es bereits zu einer Erkrankung gekommen ist, werden die Maßnahmen, die eine weitere Verschlechterung verhindern oder hinauszögern können, als Tertiärprävention bezeichnet. Sie findet in der Regel nach einer Akutbehandlung statt und soll Folgeschäden oder Rückfälle vermeiden. Ziel ist, die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität weitestgehend wiederherzustellen oder zu erhalten. Ein Beispiel ist die Verhinderung von Nierenversagen bei Diabetes-Patienten, unter anderem durch den Verzicht auf Alkohol- und Tabakkonsum, der Kontrolle von Gewicht, Blutdruck und Blutfett-Werten. Weitere Beispiele für Maßnahmen sind Rehabilitationskuren, Physiotherapie (Heilgymnastik) oder Ernährungsschulungen (siehe auch unter Prävention).

Therapeutikum ist anderes Wort für Heilmittel und wird synonym beispielsweise für Arzneimittel oder Medikament verwendet.

Der Begriff Transition (lateinisch trans ‚über‘ und ire ‚gehen‘) bedeutet Übergang. In der Medizin verstehen Fachleute darunter die zielgerichtete und geplante Überleitung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen von einer kindzentrierten zu einer auf Erwachsenenbedürfnisse orientierten Gesundheitsbetreuung. Schwierigkeiten beim Übergang führen zum Beispiel zu Therapieabbrüchen, falscher Behandlung oder Mängeln bei der Medikamenteneinnahme.

Darunter wird der Transfer neuester Forschungsergebnisse vom Labor in den klinischen Alltag verstanden.