Darmerkrankungen: Auch andere Organe können betroffen sein

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verursachen nicht nur Beschwerden des Verdauungstrakts, informiert die Gastro-Liga zum heutigen Aktionstag CED.

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an CED

Bei 30 bis 40 Prozent der Menschen mit CED seien zusätzlich die Gelenke, die Haut oder Organe wie die Augen, die Leber und die Gallengänge von entzündlichen Vorgängen betroffen. Dies trete teilweise schon Jahre vor den typischen CED-Symptomen auf. Extraintestinale Manifestation (EIM) ist der Fachbegriff für Erkrankungen, die eng mit CED in Zusammenhang stehen, aber außerhalb des Magen-Darm-Trakts auftreten. Sie zeigen sich meist in Form von Entzündungen in verschiedenen Körperregionen: In den Gelenken als Entzündungen an der Wirbelsäule und den Arm- und Beingelenken; an der Haut als Entzündungen, knotige Hautveränderungen oder Geschwüre sowie an den Augen als Entzündungen der Bindehaut und der Regenbogenhaut und der Leber als Entzündungen der Gallengänge. Auch eine Verminderung der Knochendichte, Blutarmut und psychische Beeinträchtigungen wie etwa das Fatigue-Syndrom und Depression treten bei Erwachsenen mit CED gehäuft auf. EIMs können schubbegleitend, aber auch schubunabhängig auftreten. Die genauen Mechanismen, die zu EIMs führen, sind nicht eindeutig geklärt.

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an CED. Allein in Deutschland leben über 400.000 Betroffene. Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die wesentlichen Erkrankungen im Rahmen der CED, haben Entzündungen unterschiedlicher Bereiche des Magen-Darm-Traktes. Bei beiden Krankheiten leiden die Betroffenen unter wiederkehrenden Entzündungsschüben, die die Lebensqualität oft stark beeinträchtigen. Typischerweise treten Symptome wie Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und – vor allem bei Colitis ulcerosa – blutige und schleimige Durchfälle auf. Durch die Entzündungen kann es im Darm zu strukturellen Veränderungen kommen. Diese können zu einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit oder sogar zu einem Funktionsverlust des Darms und zu Gewebeneubildungen im Darm führen.

Noch bis zum Sommerende werden Hotlines sowie Veranstaltungen mit Vorträgen und einem breiten Informationsangebot zum Thema CED anlässlich des Aktionstages angeboten. Eine Übersicht über die Veranstaltungen gibt es hier.