"Patient:innen müssen gut informiert sein"

Autorin: Franziska Engehausen, Geschäftsführerin Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS)

Wir haben unsere Leserinnen und Leser befragt, ob sie immer wissen, wie die Medikamente heißen, wenn sie welche nehmen und ob Sie schon mal Medikamente auf Grund von Nebenwirkungen absetzen mussten. Die Ergebnisse der Umfrage hat Franziska Engehausen für uns eingeordnet. Sie ist Geschäftsführerin des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) und Mitglied des vfa-Patientenbeirats.


Liebe Leserinnen und Leser des vfa-Patientenportals.
In einer aktuellen Umfrage stellten wir Ihnen die Fragen: „Wissen Sie bei Medikamenten, die Sie zu sich nehmen, immer, wie diese heißen?“ und „Mussten Sie schon einmal ein Medikament, das Sie eingenommen haben, aufgrund von Nebenwirkungen absetzen oder wechseln?“

Als Mitglied des vfa-Patientenbeirates und Geschäftsführerin des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. war es mir ein Anliegen das Thema Medikation zu fokussieren. Der diesjährige Welttag Patientensicherheit dreht sich ausschließlich um das Thema Arzneimittel-Therapie-Sicherheit. Insoweit war es spannend zu erfahren, wie Sie antworten.

Das Ergebnis der Umfrage ist auf den ersten Blick ziemlich klar: Die Altersgruppe der Dreißig bis Fünfzigjährigen weiß Bescheid!

Unabhängig von Beruf und Alter musste die Hälfte von Ihnen schon einmal ein Medikament auf Grund von Nebenwirkungen absetzen. Interessant ist jedoch, dass laut Umfrageergebnis Frauen sich den Namen des Medikamentes merken können. Vielleicht ist das so, weil die Frauen nachgefragt haben? Gerade in der Arzneimitteltherapie ist es wichtig, dass Patient:innen gut informiert sind. Patientensicherheit und Arzneimitteltherapiesicherheit fängt bei Patient:innen an.

Diese Umfrage bestätigt, dass neben dem Arztgespräch gerade digitalen Angeboten eine wichtige Rolle zukommt, um Patientensicherheit zu stärken. Ein Angebot wird der digitale Medikationsplan und das e-Rezept sein. Wichtig ist, dass diese Instrumente leicht zugänglich und verständlich sein müssen, damit alle Menschen davon profitieren und damit vor allem die Patientensicherheitskompetenz wächst. Es wäre wünschenswert, dass wir über den Themenbereich Patientengesundheitskompetenz zu mehr Patientensicherheit im Versorgungsalltag kommen und so in kommenden Umfragen das Wissen der Patient:innen über die Präparate steigt.


Franziska Engehausen
Geschäftsführerin